Haggai – Ermutigung in Zeiten der Resignation

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Die Botschaft ist kurz und einfach: „Baut das Haus!“ (1,8) Baut den Tempel wieder auf. Seid stark, fürchtet euch nicht, ich bin mit euch. (2,4-5) Ich werde euch segnen. (2,19) Gott gebraucht den Propheten Haggai zu einer Zeit, in der das Volk mutlos ist und resigniert hat.

Etwa 18 Jahre vorher fingen sie an, den Tempel zu bauen. Die Freude war groß. (Esra 3) Nach 70 Jahren Gefangenschaft in Babylon (vgl. Jer 25,11.12; 29,10) entließ der neue Herrscher Kyrus die Juden zurück nach Jerusalem. Endlich war es soweit, die Verheißungen erfüllten sich. Doch der Widerstand war groß und der Bau stoppte wieder. Mit Gewalt verhinderte der persische Thronfolger Artaxerxes, dass es weiterging. (Esra 4)

Unter Darius aber legte sich der Widerstand, der Wiederaufbau des Tempels war wieder möglich. Doch es brauchte die Herzen der Menschen. Innerhalb von vier Monaten sprach Haggai viermal zu seinem Volk. Seine Predigten waren wirkungsvoll:

1. Es herrscht Dürre. Warum? Weil Gott segnet oder nicht segnet. Weil wir abhängig sind vom Wetter bzw. von dem, der über das Wetter und über die Ernte bestimmt. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit!“, so hat Jesus Christus später gepredigt. (Matth 6,33) Die Menschen aber trachteten nach eigenem Wohlstand. „Weil mein Haus so wüst dasteht und ein jeder nur eilt, für sein Haus zu sorgen. Darum…“ (1,9)

Das haben die Menschen verstanden. Und so fingen sie an, zu bauen. „Und das Volk fürchtete sich vor dem Herrn.“ Und Gott sprach: „Ich bin mit euch.“ (1,12f.)

Haggais erste Predigt war Ende August 520 v.Chr. Einen Monat später begann die Arbeit. Einen weiteren Monat später, Mitte Oktober, folgte die nächste Ermutigung:

2. Weil „Gott mit uns“ ist, wird die Herrlichkeit des neuen Tempels größer sein als die Herrlichkeit des alten Tempels zur Zeit Salomos. Wir erinnern uns: Salomo war reich und konnte großzügig mit Gold überziehen. Der Tempel muss schon äußerlich herrlich gewesen sein, aber noch wichtiger: „Die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus.“ (2 Chronik 5,14)

Am 18. Dezember 520 v.Chr. dann die letzten beiden Prophetien:

3. Der Tempelbau muss im Glauben geschehen. Unreine Ungläubige dürfen nicht mitbauen, sie würden das Werk verunreinigen. Achtet auf den Glauben und auf den Segen!

4. Serubbabel ist erwählt als der politische Anführer des Volkes. In Matthäus 1 finden wir Serubbabel in der Königslinie von Jesus Christus wieder…

Haggais Prophetie hatte Wirkung. Der Tempel wurde gebaut und war nach vier Jahren fertig. Das Volk war gehorsam, der Gottesdienst wurde wieder gefeiert. Gott hat gesegnet.

Es dauerte knapp 600 Jahre, bis die Römer den Tempel 70 n.Chr. zerstörten. Doch Jesus Christus baute den heutigen, neuen Tempel durch Opfertod und Auferstehung „in drei Tagen“ auf. (Joh 2,19) Heute sind wir, die christliche Gemeinde, der lebendige Tempel Gottes. Im Glauben an diesen Herrn Jesus Christus. Herrlicher als je zuvor. Und so bleibt uns Haggais Botschaft aktuell: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes! Baut, macht, fangt an. Seid stark und mutig.“

Gott ist mit uns. Immanuel.