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Die 60er Jahre n.Chr. waren schwierige Jahre für Christen. Nach der Überlieferung wurde Jakobus, Bruder des Herrn Jesus Christus, 61/62 n.Chr. gesteinigt. Gegen Ende des Jahrzehnts starben sowohl Paulus als auch Petrus den Märtyrertod in Rom. In diese Zeit hinein schrieb Letzterer seine beiden Briefe an die Gemeinden, den ersten an Kleinasien (heute: Türkei).
Blieben die Christen vor Verfolgung verschont, kannten sie dennoch „mancherlei Anfechtungen“. (1,6) Sie litten Böses, in welcher Form auch immer. Und welcher Christ kennt das nicht? Christen leiden „in dem Wissen, dass sich die gleichen Leiden erfüllen an ihrer Bruderschaft.“ (5,9) Das ist nichts Neues, nichts „Fremdartiges“. (4,12) Sie leiden, wie schon zuvor Christus gelitten hat. Wem das noch nicht bewusst ist, so Petrus, der soll sich darauf einstellen. (1,13)
Das Ausharren lohnt sich. So sehr, dass wir uns sogar im Leiden freuen. Wir haben „Anteil an den Leiden des Christus.“ (4,13) Ebenso haben wir Anteil an der Auferstehung des Christus. (1,3) Gelobt sei Gott, denn durch ihn hat er uns errettet zu einer Hoffnung, zu einem Erbe, zum Heil und zur ewigen Herrlichkeit im Himmel. Dieses Ziel malt Petrus uns schon im ersten Kapitel vor Augen. Wir erreichen es letztlich durch die Gnade Gottes. (1,5; 5,10) Unter dieser Gnade sind wir aufgefordert, auf dem Weg dorthin ein heiliges Leben zu führen und Gutes zu tun.
Auch dann, wenn wir dabei Unrecht leiden. Wir ertragen es und tun weiterhin das Gute. Im Ertragen ordnen wir uns unter. Der staatlichen Gewalt, dem Arbeitgeber, der schöpfungsgemäßen Familienordnung. Wir rebellieren nicht dagegen. Dabei fürchten wir nicht die Menschen, sondern Gott, der richten und die belohnen wird, die beständig im Glauben das Gute tun.
Wir leiden nicht alleine, sondern in der Gemeinschaft. Zusammen sind alle Christen ein „geistliches Haus, ein heiliges Priestertum“. (2,5) Umso mehr sollen wir die Glaubensgeschwister lieben, in der Gemeinde dienen und gastfreundlich sein. Älteste sollen freiwillig, hingebungsvoll und vorbildlich der Gemeinde vorstehen. Die Jüngeren sollen sich ihnen unterordnen. (5,1-5)
Fazit: Christen werden versucht – unter Gottes souveräner Zulassung und Kontrolle. Im Ergebnis wird ihr Glaube geläutert und bleibt bewährt – zum Lob, zur Ehre und zur Herrlichkeit. Mit diesem Ziel im Blick leben Christen ein gutes und heiliges Leben.