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Das erste Buch der Bibel erzählt von Gott, seiner wunderbaren Schöpfung, dem sündigen Menschen und den Folgen seiner Sünde – Trennungen. Diese Trennungen sind real, sie sind schmerzhaft, sie geschehen weltweit in allen Schichten, in Familien, zwischen engen Vertrauten. Doch über all diese Trennungen wacht der souveräne und gnädige Gott. Er ist der Erhalter seiner Schöpfung und der liebevolle Vater seiner Kinder.
Die größte aller Trennungen geschieht zu Beginn im Garten Eden. Der Mensch trennt sich von Gott, indem er sündigt. Bewusst entscheidet er sich gegen das, was Gott ihm geboten hat. In der Folge verbannt Gott den Menschen aus seiner Gegenwart. Gott ist heilig und gerecht, der Mensch schuldig vor Gott und nicht länger würdig, in Gottes Gegenwart zu leben. Und doch ist Gott immer noch da. Er tötet ein Tier und bekleidet Adam und Eva mit dem Fell. „Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.“ (Hebr 9,22) Das erste Tieropfer geschieht gleich nach dem Sündenfall und ist eine Vorschattung auf Jesus Christus, dem Opferlamm Gottes.
Die nächste Sünde bewirkt die nächste Trennung. Kain erschlägt seinen Bruder. Die Eltern verlieren zwei Söhne – Abel ist tot, Kain noch weiter vertrieben ins „Land der Heimatlosigkeit“. Doch Gott sorgt auch hier für den Sünder und „machte ein Zeichen an Kain, damit niemand es wagen würde, ihn zu erschlagen.“ (1 Mo 4,15) Wieder eine Vorschattung, diesmal auf das Siegel des Heiligen Geistes. (vgl. 2 Kor 1,22; Eph 1,13; Offb 7,3)
Noah trennte sich mit seiner Familie von der gesamten Welt. Durch die Sintflut kam das Gericht, auch für Noahs soziale Kontakte und die seiner Frau und Kinder. Ihre Sünden brachten die große Trennung: „Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen…“ (1 Mo 6,5-7) Aber Gott ließ Noah eine Arche bauen, so blieb die Schöpfung erhalten. Heute ist Jesus Christus unsere Rettung vor dem Gericht, unsere Arche.
Jahre später bauten die Menschen einen „Turm, der bis an den Himmel reicht! So werden wir uns einen Namen machen und verhindern, dass wir uns über die ganze Erde zerstreuen.“ (1 Mo 11,4) Zweimal gebot Gott den Menschen: „Seid fruchtbar und mehrt euch und breitet euch aus auf der Erde.“ (1 Mo 9,7; 1,28) Der Turmbau war Ungehorsam. Gott trennte die Menschen durch die Sprachverwirrung, bis heute. Erst im Himmel wird diese Trennung aufgehoben sein. (Offb 7,9) Das Sprachwunder zu Pfingsten war ein Vorgeschmack darauf. (Apg 2,1-11)
Abraham hörte auf Gott und trennte sich von seiner Heimat und von seiner Familie. Über seinen Vater Terach wissen wir, dass er anderen Göttern diente. (Jes 24,2) Abraham verließ Haran und „zog aus, ohne zu wissen, wohin er kommen werde.“ (Hebr 11,8) Gott führte ihn nach Kanaan und segnete ihn. Mit 175 Jahren starb er, „nach einem erfüllten Leben“. (1 Mo 25,7)
In der Familie der Patriarchen gab es viele Trennungen. Lot ging nach Sodom. Von der Stadt und von seiner Frau musste er sich trennen, als sie gerichtet wurde. Hagar und Ismael wurden von Abraham fortgeschickt. Auch die Söhne der anderen Nebenfrauen schickte Abraham fort und machte Isaak zum Alleinerben nach der Verheißung Gottes.
Jakob war ein Enkel Abrahams. Er flüchtete vor seinem Bruder Esau, weil er ihn betrogen hatte. Zwanzig Jahre wohnte er bei seinem Onkel Laban und trennte sich dann wieder von ihm, um zurück ins Land Kanaan zu gehen. Jakob hatte 12 Söhne. Josef, sein Lieblingssohn, wurde von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft. Dort wurde er mächtig und konnte deshalb später seine Familie in Ägypten versorgen, als die große Hungersnot kam. Die jahrelange Trennung war schmerzhaft, aber Gott hat souverän gehandelt, wie Josef zu seinen Brüdern sagte: „Ihr hattet zwar Böses mit mir vor, aber Gott hat es zum Guten gewendet, um zu erreichen, was heute geschieht: ein großes Volk am Leben zu erhalten.“ (1 Mo 50,20)
Gott handelt souverän, auch in den Trennungen.
Die Bibel endet im Buch der Offenbarung mit der letzten Trennung. Wer an Jesus Christus glaubt, gehört für immer zur Familie Gottes: „Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“ (Offb 20,3) Wer aber nicht glaubt, wird in Ewigkeit ausgeschlossen sein.