Begegnung mit den Verfolgten: Aufwachen für den Kampf

Stacheldraht

Ich brauche die Begegnung mit den Verfolgten,…… weil sie mir helfen, mir vor Augen zu halten, dass ich mich fortwährend in einem Kampf befinde.

Oft werde ich gefragt: „Aufgrund deiner jahrelangen Erfahrung des Reisens in die Gegenden der Welt in denen Verfolgung vorherrscht, was würdet du sagen ist der Hauptunterschied zwischen den verfolgten Christen und den Christen im Westen?“

Meine Antwort hat sich seit 20 Jahren nicht verändert: „In der verfolgten Kirche erkennen die Christen, dass sie in Bedrängnis sind und kommen damit zu Gott. In der westlichen Kirche, vergessen die Christen dass sie in Bedrängnis und in einem Kampf sind, und auch wenn sie dies erkennen, bringen sie es nicht fertig Zeit zu finden, um damit vor Gott zu kommen.

Verfolgte Christen wissen, dass sie sich in einem Kampf befinden. Jeden Tag haben sie zu kämpfen. Sich nicht darüber bewusst zu sein, dass man sich in einem Kampf befindet, kann ein sicheres Zeichen sein, dass jemand den Kampf des Lebens verliert. Der Psalmist schaut auf die reiche Elite in Israel und sagt: „Sie haben keine Kämpfe“ (Ps. 73,4). Wenn sie Gott gefallen wollen, sollten sie Kämpfe haben. Aber viele Christen in der Welt scheint eine Sprache von Kampf zu überraschen.

Zu welcher Art von Kampf möchte die verfolgte Kirche uns wachrütteln?

Erstens sind es die täglichen Kämpfe, in denen wir uns befinden. Jeder der die verfolgten Gemeinden besucht, kehrt mit einem erneuerten Verständnis des geistlichen Kampfes, in dem wir uns immer befinden, zurück. Wir kämpfen gegen unsere trägen Herzen, die in Sünde gefangen sind und nicht mit Gott konfrontiert werden wollen. Warum müssen uns selbst immer zum Gebet zwingen? Wir kämpfen gegen eine Welt, die uns blind macht und die uns ablenkt, und versucht uns von unserer wahren Natur und unserem Ziel im Leben wegzubringen. Wir kämpfen auch gegen einen Feind, der uns immer mit Lügen wie „du bist nicht gut genug“ und „Gott kümmert sich nicht um dich“ füttert.

Der große Prediger, Charles Spurgeon, sagte einmal, “Der Teufel verschwendet seine Zeit nicht damit ein totes Pferd zu peitschen.“ Damit meinte er, wenn du dir nicht darüber bewusst bist, dass du dich in einem täglichen Kampf gegen das Fleisch, gegen die Welt und gegen den Teufel befindest, dann bedeutet das nur eines – du hast den Kampf bereits verloren. Es ist Zeit, wieder in den Kampf einzusteigen!

Zweitens ist das der Kampf, zu dem wir aufwachen sollen. Eine verfolgte Christin im Mittleren Osten sagte, „Wenn du wirklich Christ wirst, wachst du auf gegenüber der Tatsache, dass die ganze Welt in der Hand des Bösen liegt, und das spiegelt sich auch in deiner eigenen Kultur wider. Sie ergänzte, „Was deine Kultur anbetet, dagegen musst du kämpfen.“

Wir müssen uns dieselbe Frage stellen: Was betet unsere Kultur an? Ist es, wie Francis Schaeffer einmal sagte, „der Gott des persönlichen Friedens und des Überflusses, wo wir uns nicht darum kümmern, was in der Welt geschieht, solange nur unser persönlicher Friede und Wohlstand nicht davon berührt wird?

Eine Gebetsgruppe in Süden von Los Angeles kam zu der Überzeugung, dass eine ganze Generation ihrer Jugend Gewehre verehrte und dass die Gesellschaft und der Durchschnittsbürger – durch die Hollywood-Filme – dies förderte und unterstützt. Sie standen dagegen auf und daraufhin wurde das Haus in dem sie sich zum Gebet trafen, durch ein vorbeifahrendes Fahrzeug mit Kugeln durchbohrt – genau in derselben Nacht in der sie beteten.

Eine andere Gemeindegruppe in Sheffield, England, kam zu der Überzeugung, dass, wie die Verfolgten hilflos sind ihre Kämpfe der Welt mitzuteilen, die am meisten „sprachlose“ Gruppe in ihrer eigenen Gesellschaft die ungeborenen Kinder sind. Niemand kann ihre Schreie im Bauch der Mütter hören, und doch werden Millionen von ihren zum Schweigen gebracht. Dieser Kampf geht in unserer Gesellschaft unaufhörlich weiter. Es ist derselbe Kampf.

Und schließlich ist da der Kampf den wir verursachen müssen. Bruder Andrew erzählt die Geschichte von Pastor Haik im Iran, der ihm im Jahr 1993 sagte: „Andrew, wenn sie mich töten, dann ist es weil ich spreche und nicht weil ich schweige. Haik wurde im Jahr 1994 getötet. Hätte er geschwiegen über die Behandlung seines inhaftierten christlichen Freundes, Mehdi Dibai Haik wäre noch am Leben. Aber es war seine Wahl hinauszugehen und den Konflikt zu verursachen.“

Tatsache ist, wenn wir wollen, können wir den Kampf gewöhnlich vermeiden. Jeder von uns muss die Wahl treffen zu sprechen, den gegenwärtigen Mächten entgegenzutreten und den Kampf aktiv herbeizuführen. Wenn nicht, wird es ein leichter Sieg für den Feind sein. Verfolgte Christen sind immer in einem Kampf. Sie kämpfen allezeit, gegen ihre eigene Sünde, gegen Idole in ihrer Gesellschaft und gegen die Manifestation des Bösen, der darauf aus ist unsere Anbetung von Gott abzulenken.

Nun, diese Kämpfe sollten unser eigenes Leben und das unserer Gemeinde kennzeichnen, so gewiss wie der Teufel nicht ausschließlich in China oder Kolumbien wirkt. Der Apostel Paulus muss die Gläubigen in Korinth tadeln, denn während sie reich, weise und geehrt waren, war er arm, geschlagen und verfolgt (1. Kor. 4,8-13). Solch Friede und Ehre ist nicht für diese Welt bestimmt, sondern für die kommende. Diese Welt ist ein Ort des Kampfes. Wie sieht dein Kampf aus? Wie sieht meiner aus?

Die Verfolgten zwingen uns, solche Fragen zu stellen. Jeder sollte einen Kampf führen.

Quelle: Open Doors / Bild: ©SXC/stockers9