Begegnung mit Verfolgten: Hoffnung in schwierigen Zeiten

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Ich brauche die Begegnung mit den Verfolgten, weil ….sie mir Hoffnung geben, wenn ich in der Zeitung nur schlechte Nachrichten lese.

Wäre es nicht wunderbar, eine Ahnung davon zu haben, wie Gottes Plan mit dieser Welt wirklich aussieht? Über eine Sache können wir sicher sein, die Geschichte der Welt, wie wir sie in Geschichtsbüchern und in Zeitungen lesen, sollte nicht mit der wirklichen Geschichte verwechselt werden, die Gott zwischen den Zeilen schreibt. Jemand sagte einmal, die Geschichte unserer Welt ist “seine Geschichte”. Ich verstehe was damit gemeint ist, aber es handelt sich hier um zwei verschiedene Geschichten, oder warum sonst würde Christus das Wachstum des Reiches Gottes als ein Geheimnis bezeichnen.

Zwischen den Zeilen von dem was wir als Geschichte bezeichnen und auch wenn über Geschichte geschrieben wird – der Antike mit ihren berühmten Persönlichkeiten, den Entdeckungen der Wissenschaftler und der machtvollen Politik von dominanten Königreichen unserer Zeit – baut Gott irgendwie, irgendwo, sein Königreich. Das ist der wirkliche Grund wofür das Universum existiert.

Aber wie sieht Gottes Geschichte aus, im Gegensatz zur Geschichte dieser Welt? Was meint er wirklich? Muss es denn sein, dass die täglichen Nachrichten über Kriege, Morde und das Zusammenschlagen von Menschen mich niederdrücken? Kann ich wirklich gewiss sein, dass etwas anderes zwischen den Zeilen geschieht?

Wir wissen es nicht mit absoluter Gewissheit, denn “seine Wege sind höher als unsere Wege“, (Jes. 55,9) aber es gibt immer wieder Anzeichen dafür. Diese Anzeichen begeisterten die ersten Christen. Wir können die Freude des Paulus hören, wenn er schreibt: „Gottes geheimer Plan wurde uns nun offenbart…“ (Eph. 1,9). Die Verfolgten scheinen mehr solcher Anzeichen zu sehen, als die meisten von uns.

Ich denke an China. Im Juni 1989 war in den Schlagzeilen von einem schrecklichen Massaker zu lesen. Fünf tausend junge Leute wurden durch die chinesische Armee niedermetzelt. Die Schlagzeilen trauerten alle über den Tod dieser Pro-demokratischen Bewegung. Es war sehr schlimm.

Aber was tat Gott hinter diesem Ereignis?

Von diesem Massaker ging eine erstaunliche Hinkehr der chinesischen Studenten zu Christus aus – zum ersten Mal in der Geschichte. Die Schlagzeilen nahmen dies nicht zur Kenntnis. Es ist nicht Teil der Geschichte. Aber „seine Geschichte“ ging weiter.

Ich denke an Afghanistan. Als die Sowjetunion 1980 in das Land einmarschierte, war die Welt außer sich. Die Schlagzeilen waren voll von feurigen Verunglimpfungen über diese Aktion, und das mit Recht. Aber ich erinnere mich an einen Missionar aus Kabul, der erzählte, „Ja, was die Russen taten, war falsch. Aber Tatsache ist, für Christen ist es jetzt, unter den Russen, viel einfacher zu evangelisieren als davor unter dem islamischen Regime.“ Wieder war da eine bedeutsame Geschichte, wie Gott sein Königreich baut, die von der Welt unbemerkt blieb.

Ich denke an den Sudan. In den 80-ger Jahren waren die Schlagzeilen voll von dem schrecklichen Bürgerkrieg, der die Volksgruppe der Dinkas von der Außenwelt abgeschnitten hat. Es gab unaussprechliches Leid auf der höchsten Stufe. Aber inmitten diesem Geschehen zog Gott die 2 Millionen von Dinkas zu sich. Im Jahr 1993 waren 80 % von ihnen Christen und dies in einem Volksstamm, der geschichtlich gesehen sehr resistent gegenüber dem Evangelium war.

Wir sehen, dies sind alles Geschichten der Verfolgten. Sie scheinen an einem Platz zu sein, wo sie die wirkliche Geschichte besser erkennen können. Deshalb ist es gut, wenn ich mit ihnen in Verbindung bin, denn dieser Ausblick befreit mich von der Verzweiflung.

Im Jahr 1989 war in China nicht nur ein Massaker, sondern eine Erweckung. Im Jahr 1980 war in Afghanistan nicht nur die Besatzung, sondern neue missionarische Möglichkeiten. Während der letzten 20 Jahre war im Sudan nicht nur ein brutaler Krieg, der 2 Millionen Menschen tötete, sondern es entstand eine Gruppe von Gläubigen unter einem Volk, das zuvor noch nie etwas von Jesus gehört hatte.

Dank der Verfolgten erinnere ich mich jedes Mal, wenn ich die Zeitung öffne, an zwei Dinge. Die Geschichte, die ich sehe, darf ich nicht mit der wirklichen Geschichte verwechseln und auch inmitten von schrecklichen Nachrichten, kann Gott etwas Gutes erwachsen lassen.

Es gibt Hoffnung, denn Gott ist immer am Wirken.

Quelle: Open Doors