Wer braucht hier wen?

Esel-Landschaft

Ein erfahrener Seelsorger kam an das Krankenbett eines jungen Pfarrers, den eine Krankheit bis an den Rand des Todes gebracht hatte. Entgegen allen Erwartungen schien er wieder gesund zu werden. Als sein Besucher sich darüber von Herzen freut und den Genesenden auf seine künftige Wirksamkeit hinweist, entschlüpfen diesem die Worte:

»Ja, ich fühle es, der Herr bedarf meiner.« Der Besucher legt seine Stirn in Falten und sagt mit ernster Miene: »Mein lieber Freund, in der Bibel stehen die Worte ´Der Herr bedarf seiner´ nur ein einziges Mal, und da beziehen sie sich auf einen Esel.«

Wie wichtig nehmen wir uns eigentlich?

Immer wieder leitet uns Gottes Wort dahin, daß wir die richtige Einstellung finden. Gott ist nicht auf uns angewiesen, wohl aber wir auf ihn. Wir können ihm nicht entgegentreten, indem wir stolz und selbstbewußt auf unsere Leistungen verweisen. Wer aber seinen rechten Platz vor dem lebendigen Gott erkannt hat, der ist auch in der Lage, den unteren Weg zu gehen. Der hat es nicht nötig, um jeden Preis seine eigenen Vorstellungen durchzusetzen.

Demut ist kein Zeichen von Schwäche, sie ist eine Tugend, die eine große Verheißung hat.

 

»Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade!«

– 1. Petrus 5, 5