Zur Entfernung der Sterne in der Schöpfung

Ant_Nebula

Wenn das Universum jung ist und das Licht vieler Sterne Millionen von Jahren braucht, um zu uns zu gelangen, wie kommt es, dass wir sie dann überhaupt sehen können?

Wir wollen zunächst eine grobe Vorstellung davon bekommen, wie die neue Kosmologie das Problem des Lichts von den Sternen löst, bevor wir uns dann in detaillierter Weise weiteren einführenden Fragestellungen zuwenden. Halten wir zunächst einmal fest, dass die Zeit, die ein sich bewegendes Objekt benötigt, um eine bestimmte Entfernung zurückzulegen, sich dadurch ergibt, dass die Entfernung durch die Reisegeschwindigkeit dividiert wird. Als Formel können wir das wie folgt ausdrücken:

Zeit = Entfernung geteilt durch Geschwindigkeit

Wird diese Gleichung auf Licht von fernen Sternen angewendet, so ergibt die Berechnung einen Zeitbedarf von Millionen von Jahren. Manche haben versucht, die Entfernung in Frage zu stellen, doch das ist eine höchst unwahrscheinliche Antwort. … Wenn die Lichtgeschwindigkeit c sich nicht geändert hat, bleibt als einzige Größe in der Gleichung nur noch die Zeit selbst übrig, die es näher zu betrachten gilt. Hier tut sich tatsächlich eine Tür auf: Seit Jahrzehnten sagt Einsteins Relativitätstheorie aller Welt, dass die Zeit keine Konstante ist.

Der Relativitätstheorie zufolge beeinflussen zwei Faktoren die Zeit; der eine ist die Geschwindigkeit und der andere ist die Gravitation. Diese Einflussgrößen sind experimentell nachgewiesen und gelten als gesichert. Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie (AR) ist nach gegenwärtigem Wissensstand die beste Theorie über die Gravitation und sie besagt, dass die Gravitation die Zeit beeinflusst. Dieser Effekt ist in zahlreichen Experimenten immer wieder quantitativ bestätigt worden. Uhren an der Spitze hoher Gebäude, wo ja die Gravitation minimal geringer ist, laufen ein klein wenig schneller als die Uhren auf der Erde, und zwar in dem Maße, wie es die Gleichungen der AR vorhersagen. …

Unter der Annahme einiger Voraussetzungen

Dr. Humphreys‘ neue Schöpfungs-Kosmologie ergibt sich buchstäblich „von selbst“ aus den Gleichungen der AR – sofern man davon ausgeht, dass das Universum begrenzt ist. Anders ausgedrückt: Das Universum hat ein Zentrum und einen Rand. Würde man also durch den Weltraum reisen, dann käme man schließlich an einen Punkt, jenseits dessen es keine Materie mehr gibt. Nach dieser Kosmologie befindet sich die Erde in relativer Nähe zum Zentrum, so wie es offensichtlich unserem Eindruck entspricht, wenn wir ins Weltall hinausblicken.

Dies hört sich eigentlich sehr einleuchtend an – und ist es auch -, doch alle modernen säkularen (Urknall-) Kosmologien lehnen dieses Modell ab. Das heißt, sie machen die willkürliche Annahme, für die es keine wissenschaftliche Notwendigkeit gibt, dass das Universum keine Grenzen hat, d.h. keinen Rand und damit auch kein Zentrum. In ihrem mutmaßlichen Universum wäre jede einzelne Galaxie in allen Richtungen gleichmäßig von weiteren Galaxien umgeben (sofern dies in einem ausreichend großen Radius bemessen wird), und darum heben sich in der Bilanz alle Gravitationskräfte gegenseitig auf.

Wenn das Universum jedoch begrenzt ist, dann gibt es einen Netto-Gravitationseffekt, der auf das Zentrum hin wirkt. Am Rand des Universums würden Uhren dann mit einer anderen Geschwindigkeit laufen als Uhren auf der Erde. Anders gesagt: Es reicht nicht mehr aus zu sagen: Gott schuf das Universum in sechs Tagen. Gewiss tat er das, doch sechs Tage gemessen an welcher Uhr? Wenn wir sagen „Gottes Zeit“, gehen wir an der Tatsache vorbei, dass er den Zeitfluss so erschaffen hat, wie wir ihn jetzt erfahren. Er steht außerhalb der Zeit und sieht das Ende von Anfang an.

Es scheint beobachtbare Hinweise darauf zu geben, dass sich das Universum in der Vergangenheit ausgedehnt hat. Diese Indizien werden unterstützt von den vielen Begriffen, die Gott in der Bibel benutzt, um uns zu sagen, dass er bei der Schöpfung die Himmel „ausgespannt“ hat (andere Übersetzungen sagen „ausgebreitet“).

„So spricht Gott, der Herr, der die Himmel schuf und ausspannte…“ – Jesaja 42:5

„Er ist’s, der die Erde erschaffen hat durch seine Kraft, der in seiner Weisheit den Weltkreis abgegrenzt und mit seinem Verstand den Himmel ausgespannt hat.“ – Jeremia 10:12

„Es spricht der Herr, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und den Geist des Menschen in seinem Inneren bildet.“ – Sacharja 12:1

– Quelle: Fragen an den Anfang, S. 99f. // Bild: Ameisennebel (Mz 3), ©NASA