
Bild: Acts of the Apostles Chapter 9 (Bible Illustrations by Sweet Media), CC BY-SA 3.0
1) Lukas schrieb das gleichnamige Evanglium und setzt hier seinen Bericht an Theophilus fort. Er berichtet, dass Jesus Christus den Aposteln nach seiner Auferstehung 40 Tage lang erschienen ist. Vor den Augen der Apostel wurde Jesus Christus dann in den Himmel aufgenommen. Den Aposteln wurde befohlen, in Jerusalem auf das Kommen des Heiligen Geistes zu warten. (=> Pfingsten, Kapitel 2) In der Kraft des Heiligen Geistes werden die Apostel dann predigen und – bis in den Tod – bezeugen (μαρτυρέω – martyreo), was sie gesehen und erlebt haben:
„… und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ – Apostelgeschichte 1:8b
Kapitel 2-7) Zeugen in Jerusalem (=> Hauptperson Petrus)
2) 50 Tage nach dem Passahfest, an dem Jesus Christus gekreuzigt und auferstanden war, und 10 Tage nach seiner Aufnahme in den Himmel kam der Heilige Geist herab und die versammelten Gläubigen wurden vom Heiligen Geist erfüllt. Sie konnten in fremden Sprachen reden und predigten von Jesus Christus und davon, dass die Menschen von ihren bösen Taten umkehren sollen. Petrus predigte, dass sich die Verheißungen aus dem Alten Testament in Jesus Christus und in Pfingsten erfüllen. Alle, die der Predigt glaubten, ließen sich taufen, bekamen ebenso den Heiligen Geist und wurden Mitglieder der christlichen Gemeinde.
3) Die Apostel Petrus und Johannes heilten einen Gelähmten in der Vollmacht und in dem Namen Jesus Christus. Die Menschen erstaunten und Petrus hielt seine zweite Predigt über Jesus Christus und über die Erfüllung der Verheißungen. Er predigte zur Abkehr von der Sünde und über die zukünftige Wiederkunft von Jesus Christus.
4) Aufgrund dieser Predigt kamen Petrus und Johannes über Nacht ins Gefängnis. Am nächsten Tag bestätigte Petrus, dass der Gelähmte „durch den Namen Jesu Christi“ geheilt worden war. Trotz Drohungen predigten die Apostel weiter. Weil der Geheilte unter ihnen war, das Zeichen nicht geleugnet werden konnte und die Menschen „Gott priesen über das, was geschehen war“, konnten sie nur drohen – aber nicht auch bestrafen. Die Gläubigen beteten, lebten in starker Gemeinschaft miteinander und predigten weiter das Evangelium.
5) Nachdem Joses Barnabas sein Land verkauft und den Erlös der christlichen Gemeinschaft gespendet hatte, gaben Ananias und Saphira heuchlerisch vor, dasselbe zu tun. Doch sie belogen alle, indem sie heimlich einen Teil ihres Verkaufserlöses für sich behielten. Daraufhin starben sie und „es kam große Furcht über alle, die dies hörten.“
Gott bestätigte die Predigten der Apostel durch Wunder, die geschahen. Es wurden Kranke und Besessene zu den Aposteln gebracht und geheilt. Das Volk achtete die christliche Gemeinde und die religiösen Führer wurden eifersüchtig. Sie brachten die Apostel ins Gefängnis, doch ein Engel befreite sie und sie predigten weiter. Der Pharisäer Gamaliel riet den religiösen Führern, die Sache Gott zu überlassen.
6) In der Gemeinde wurden sieben Männer zum diakonischen Dienst eingesetzt. Einer von ihnen war Stephanus. Er predigte in Weisheit und es geschahen Wunder. Daraufhin wurde er angeklagt wie die Apostel vor ihm auch.
7) Stephanus predigte seinen Anklägern und wurde dann von ihnen gesteinigt. Stephanus vergab ihnen. Einer seiner Feinde war Saulus, der später Apostel Paulus genannt wurde.
Kapitel 8-12) Zeugen in ganz Judäa und Samaria (=> Hauptperson Petrus)
8) Es entwickelte sich eine große Verfolgung der christlichen Gemeinde und so verbreitete sich das Evangelium über die Grenzen Jerusalems hinaus. Philippus ging nach Samaria. Er predigte und sein Dienst wurde durch Wunderzeichen bestätigt. Petrus und Johannes kamen aus Jerusalem dazu, legten den Gläubigen die Hände auf „und sie empfingen den Heiligen Geist“. Simon – ein ehemaliger Zauberer – wollte diese Gabe kaufen, wurde aber von Petrus zurechtgewiesen.
Anschließend ging Philippus nach Gaza und traf auf einen gottesfürchtigen Kämmerer aus Ägypten, dem er die Bibelstelle Jesaja 53:7-8 auf Christus hin auslegte. Der Kämmerer glaubte und ließ sich taufen. Philippus wurde nach Asdod entrückt und und kam später nach Cäsarea.
Kapitel 9) Bekehrung des Saulus von Tarsus (Paulus)
Saulus hatte die christliche Gemeinde verfolgt. Er ging Richtung Damaskus, um dort Christen gefangen nach Jerusalem zu bringen. Auf dem Weg hatte er eine Vision von Jesus Christus. Danach war er drei Tage blind und aß und trank nichts. Seine Leute brachten ihn nach Damaskus, wo Ananias zu ihm kam und ihn heilte. Saulus blieb etwa 3 Jahre in Damaskus.
Weil er dort nun das Evangelium predigte, wurde er von den Juden verfolgt. Die Christen halfen Saulus (Paulus), zu fliehen. In Jerusalem nahm Barnabas ihn auf. Dort predigte Paulus weiter von Jesus Christus. Er stritt mit den Hellenisten, die ihn ebenfalls umbringen wollten. So kam Paulus nach Caesarea und von dort nach Tarsus, seinem Geburtsort.
Die Verfolgung hörte auf und die Gemeinden hatten Frieden.
Petrus ging nach Lydda, wo er einen Gelähmten namens Aeneas heilte. Von dort ging Petrus nach Joppe. Eine Jüngerin namens Tabitha war verstorben. Nachdem Petrus für sie betete, ist sie von den Toten wieder auferstanden.
10) In Caesarea hatte Kornelius, ein gottesfürchtiger römischer Hauptmann, eine göttliche Vision. Ein Engel befahl ihm, Petrus zu sich einzuladen. Also sandte er Männer nach Joppe und ließ Petrus holen. Petrus hatte zeitgleich eine Vision. Er sah unreine Tiere und Gott sagte ihm, sie seien von ihm gereinigt. So ging Petrus mit nach Caesarea und durchbrach damit den Grundsatz, dass Juden keine Gemeinschaft mit Heiden haben.
Dort angekomnnen, predigte Petrus dem Kornelius und allen Anwesenden. Sie bekamen den Heiligen Geist und konnten in fremden Sprachen reden, wie die jüdischen Gläubigen an Pfingsten zuvor (s. Kapitel 2). Also ließ Petrus sie taufen.
11) Zurück in Jerusalem musste Petrus sich erklären. Er erzählte den jüdischen Gläubigen von seiner Vision und den Geschehnissen.
In Antiochia kamen immer mehr Heiden zum christlichen Glauben. Es entstand auch dort eine Gemeinde. Als die Jerusalemer Gemeinde davon hörte, sandte sie Barnabas nach Antiochia. Von dort ging Barnabas nach Tarsus, um auch Paulus nach Antiochia zu holen.
12) In Jerusalem verfolgte König Herodes Agrippa I. die christliche Gemeinde. Er tötete Jakobus, den Bruder des Johannes, und ließ auch Petrus zur Hinrichtung gefangennehmen. Ein Engel befreite Petrus. Petrus ging zur Versammlung im Haus von Maria, der Mutter von Johannes Markus, und erzählte, was er erlebt hatte. Dann zog er weiter.
Herodes aber ließ die Wachen hinrichten und starb dann selbst.
Barnabas und Paulus gingen zurück von Jerusalem nach Antiochia. Sie nahmen Johannes Markus mit in ihre Gemeinde und dann auch mit auf die erste Missionsreise…
Kapitel 13-28) Zeugen bis an das Ende der Erde (=> Hauptperson Paulus)

Bild: Missionsreisen des Paulus von Tarsus, Janz CC BY-SA 3.0
13) In Zypern predigten sie dem Statthalter das Wort Gottes. Als ein Zauberer den Statthalter vom Glauben abhalten wollte, schlugen sie ihn mit Blindheit. Der Statthalter aber glaubte.
Paulus und Barnabas segelten weiter nach Perge und zogen nach Antiochia Pisidien (heute: Türkei). Dort predigte Paulus in der Synagoge das Wort Gottes, angefangen von den Glaubensvätern, dem Exodus aus Ägypten, der Landeinnahme, den Richtern, Propheten und Königen bis hin zum gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus nach der Verheißung des Alten Testaments. Viele Menschen glaubten dem Wort, insbesondere die Heiden. Viele Juden aber erregten Widerstand und die Apostel zogen weiter.
Johannes Markus segelte von Perge zurück nach Jerusalem. (13:13; 15:38)
14) Auch in Ikonium kamen nach der Predigt in der Synagoge viele zum Glauben an Jesus Christus. Auch dort gab es eine Spaltung in der Bevölkerung. Die einen folgten den Aposteln, die anderen verfolgten sie. Schließlich zogen sie weiter in die umliegenden Orte.
In Lystra heilte Paulus einen Gelähmten und predigte dem Volk. Das Volk aber wollte ihn anbeten und ihm opfern. Aus Antiochia und Ikonium kamen Verfolger, dann wurde Paulus gesteinigt. Paulus stand wieder auf und setzte seinen Dienst fort. Sie predigten z.B. in Derbe und gingen dann noch einmal in die Städte, in denen sie zuvor gepredigt hatten. Dort beriefen sie Älteste.
Über Attalia kamen sie zurück nach Antiochia, ihrer Heimatgemeinde.
Kapitel 15) Apostelkonzil
Aus Jerusalem kamen Judenchristen nach Antiochia die lehrten, dass zur Errettung die alttestamentliche Beschneidung notwendig sei. Es entstand eine heftige Diskussion und so gingen Paulus, Barnabas und weitere Jünger nach Jerusalem und beredeten sich mit den Aposteln. Petrus wiederholte seine Gotteserfahrung im Haus von Kornelius (s. Kapitel 10), dass Gott den gläubigen Heiden ebenso den Heiligen Geist gibt wie den gläubigen Juden und dass „wir durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet werden, auf gleiche Weise wie jene.“ (Vers 11)
Jakobus ergänzte aus dem Alten Testament. So einigte man sich, dass – auch aus Rücksicht vor den Juden – sich alle von Götzenopfern, Blut und Unzucht fernhalten sollen.
Paulus und Barnabas kehrten zurück nach Antiochia. Zur zweiten Missionsreise trennten sie sich. Barnabas ging mit Johannes Markus nach Zypern. Paulus ging mit Silas, einem Jünger aus Jerusalem, in Richtung der zuvor gegründeten Gemeinden z.B. in Derbe, Lystra und Ikonium.
16) In Lystra traf Paulus auf Timotheus und nahm ihn mit auf die Reise. Den Gemeinden übergaben sie die Beschlüsse des Apostelkonzils. Sie gingen nördlich nach Phrygien und Galatien, nicht aber in die westlichen Städte in Asia, Mysien und Bithynien. Stattdessen führte Gott sie direkt an die Westküste nach Troas, von wo sie nach Mazedonien hinübersegelten.
In Philippi trafen sie auf Lydia, die sich bekehrte. Sie exorzierten eine Wahrsagerin. Es gab einen Aufruhr und Paulus und Silas kamen ins Gefängnis. Dort lobten sie Gott und ihre Ketten wurden gelöst. Der Kerkermeister wollte sich umbringen, bekehrte sich aber nach ihrer Predigt. Paulus und Silas gaben sich als Römer zu erkennen. Sie wurden hinausgebeten und gingen zu Lydia.
17) In Thessalonich predigten sie weiter. Viele glaubten. Neidische Juden erregten Widerstand und es gab auch dort einen Aufruhr. So zogen sie weiter nach Beröa, aber die Verfolger kamen hinterher. Paulus trennte sich und ging nach Athen, wo er auf dem Areopag predigte.
18) In Korinth angekommen, traf Paulus auf Aquila und Priscilla aus Italien. Sie arbeiteten zusammen als Zeltmacher. Silas und Timotheus trafen aus Mazedonien ein. Paulus blieb eineinhalb Jahre in Korinth. Schließlich gab es wieder einen jüdischen Aufstand. Über Ephesus segelte Paulus zurück nach Jerusalem und von dort zurück zur Heimatgemeinde in Antiochia.
Aquila und Priscilla blieben in Ephesus, wo sie den Prediger Apollos kennenlernten. Sie studierten gemeinsam und Apollos segelte hinüber nach Korinth in Achaja.
19) Auf seiner dritten Missionsreise zog Paulus zunächst nördlich und kam dann nach Ephesus. Dort blieb er 3 Jahre. (s. Kapitel 20, Vers 31) Er lehrte in den Schulungsräumen des Tyrannus. Gott bestätigte den Dienst durch Wunder. Ehemalige Zauberer verbrannten ihre Bücher. Die Stadt kam in großer Aufruhr zur Verteidigung ihres Götzenkults und des Artemis-Tempels.
20) Nach dem Tumult segelte Paulus hinüber nach Mazedonien, Griechenland und Achaja, dann wieder zurück. Einige begleiteten ihn. In Troas erweckte er einen jungen Mann aus den Toten. In Milet traf Paulus die Ältesten aus Ephesus und hielt seine Abschiedsrede.
Kapitel 21-28) Von Jerusalem über Cäsarea nach Rom
Von Milet ging es nach Kos, Rhodos, Patara und schließlich nach Israel in die Städte Tyrus, Ptolemäis und Cäsarea. Trotz prophetischer Warnungen folgte Paulus seinem Entschluss, nach Jerusalem zu gehen. Dort angekommen beriet er sich mit den Ältesten der Gemeinde. Um den Juden ein Jude zu sein, legte Paulus ein Gelübde ab. Dennoch wollten die Juden Paulus töten.
Es entstand ein Aufruhr und Paulus wurde verhaftet und weggeführt.
22) Vor dem jüdischen Volk durfte Paulus eine Verteidigungsrede halten, doch die Juden blieben bei ihrer Verurteilung. Wieder wurde Paulus abgeführt. Als er gegeißelt werden sollte, bekannte sich Paulus als Römer und die Soldaten ließen von ihm ab.
23) Der Hauptmann ließ die jüdischen Priester und den Hohen Rat kommen, um die Anklage zu erfahren. Wieder entstand ein Aufruhr. Die Juden planten einen Mordanschlag, der aber bekannt wurde. So ließ der Befehlshaber Paulus unter Begleitschutz nach Cäsarea bringen.
24) In Cäsarea kam es zur Anklage und Paulus hielt seine zweite Verteidigungsrede, diesmal vor dem Statthalter Felix. Es kam zu keiner Verurteilung, aber Paulus blieb zwei Jahre in Haft und wurde schließlich dem Nachfolger Festus übergeben.
25) Vor dem Statthalter Festus hielt Paulus seine dritte Verteidigungsrede. Dabei berief er sich auf den Kaiser. Als König Agrippa Festus besuchte, sprachen sie auch über Paulus.
26) Vor König Agrippa hielt Paulus seine vierte Verteidigungsrede.
27) Weil Paulus sich auf den Kaiser berufen hatte, fuhren sie nach Rom – von Cäsarea über Zidon, Myra, Kreta und Malta, wo sie schiffbrüchig landeten.
28) Auf der Insel Malta rettete Gott Paulus vor dem Schlangengift und bestätigte Paulus, in dem er einen Kranken heilte. Nach drei Monaten segelten sie Richtung Italien.
In Rom angekommen, predigte Paulus den Juden. Er verteidigte sich und lehrte über Jesus Christus. Unter Bewachung lebte und lehrte Paulus in einer Wohnung.
PS: Zur chronologischen Einordnung der Paulus-Briefe in die Apostelgeschichte vgl. Leben und Briefe des Paulus