Was bedeutet »Ostern«, wo kommen die bunten Eier her und was macht der Hase auf dem Tisch? Als Christen müssen wir uns Gedanken machen über das, was da alljährlich anlässlich des Kreuzes auch ins Bild drängt. Und selbst wenn es uns „nichts bedeutet“, müssen wir uns fragen, warum wir es dann mitmachen und – viel wichtiger – ob Gott es genauso „nichts bedeutet“. Unangenehme Fragen, auf die wir endlich eine Antwort brauchen, jeder Christ für sich.
Passah, Ostern, Allah, Baal
Zunächst zum Wort. Erkennen wir den Duden als Autorität an, dann lesen wir dort über die Herkunft von »Ostern«: „mittelhochdeutsch ōsteren, althochdeutsch ōstarūn (Plural); vielleicht nach einer indogermanischen Frühlingsgöttin (zu althochdeutsch ōstar = östlich; im Osten, d.h. in der Richtung der aufgehenden Sonne, des [Morgen]lichts)“. Probleme bereitet uns das Wort „vielleicht“, und tatsächlich bietet Wikipedia noch andere Ansätze.
So überliefert ein Mönch namens Beda (8. Jh.), das Wort Ēostra (woraus sich dann ōstarun entwickelte) habe eine angelsächsische Lichtgöttin bezeichnet. Wahrscheinlich griff Beda dabei Volkstraditionen auf, „die im Rahmen frühjährlicher Vegetationsriten gepflegt wurden und mit den Matronen- und Disenkulten in Verbindung standen und darüber hinaus im damaligen paganen germanischen Raum üblich waren und teilweise heute noch tradiert werden.“ So Wikipedia, ganz offiziell. Frühlingsgöttin, Lichtgöttin, Riten und Kulte aus dem „paganen Raum“. Wie auch immer, mit Jesus Christus hat der Begriff »Ostern« offensichtlich nicht so viel zu tun.
Es waren wohl die Kirchen selbst, die anstelle von pāsche (lateinisch pascha, hebräisch pessach) – wir kennen das alttestamentliche Passahfest aus der Bibel – den heidnischen Begriff ôstarun als „typisches Missionswort“ eingeführt haben. Wenn es den Begriff (für ein heidnisches Fest!) bereits gab, warum sollte man ihn dann nicht einfach für christlich-missionarische Zwecke verwenden? Ist es nicht „nur ein Wort“? Kann man dem Wort nicht eine „neue Bedeutung“ geben? Das erinnert an die heutige Diskussion um die Begriffe »Gott« und »Allah«. Warum nicht beides einfach gleichsetzen? Ähnliches findet man auch in der Bibel, nur hieß der Götze damals nicht »Allah« sondern »Baal«. Für Gott aber ist solche Baalsanbetung Götzendienst.
Worte sind wichtig, denn sie tragen Inhalte. Wenn dieser Zusammenhang nicht mehr gepflegt wird, dann wird Sprache zur Beliebigkeit. Gott ist der Gott der Bibel, Allah ist der Götze des Korans. Beide sind nicht dasselbe, denn die Inhalte der Bücher sind grundverschieden. Und so ist ôstarun auch nicht dasselbe wie pāsche, das heutige Ostern nicht dasselbe wie das damalige Passah. Also, feiern wir Christen tatsächlich »Ostern«? Eher nicht, aber was dann? Das Fest selbst sollte seinen Namen bestimmen, womit wir nun den feierlichen Inhalt betrachten.
Eier, Hasen, Frühling, neues Leben
Wenn der Festbegriff heidnisch ist, wen wundert es dann, dass auch heidnische Rituale übernommen wurden? Was soll das, die Sache mit den Eiern? Ja, es macht Spaß sie zu suchen bzw. von den Kindern suchen zu lassen – aber das gewöhnliche Versteckspiel macht nicht weniger Spaß und tut es doch auch. Oder wie wäre es mit Topfschlagen? Warum gerade Eier?
Es gibt viele Erklärungen und einige geben zu, „so genau weiß das keiner mehr.“ Und doch bleibt der – allgemein anerkannte – gemeinsame Nenner, dass die Eier aus dem Heidentum übernommen wurden: „Das Osterei ist einer der Bräuche, der eigentlich einen heidnischen Ursprung hat, aber von der christlichen Kirche einverleibt wurde. Indem alte Traditionen beibehalten und mit einer neuen Bedeutung versehen wurden, gestaltete sich die Konvertierung der Heiden zum Christentum um vieles einfacher. Ostern und das Osterei sind da keine Ausnahme. Die althergebrachte Symbolik von neuem Leben bot sich geradezu an, in die christliche Symbolik um Ostern herum integriert zu werden. In der Interpretation der christlichen Kirche bedeutet das Osterei den Triumph des Lebens (das Küken) über den Tod (die leblose Schale), Jesu Christi Wiederauferstehung nach der Kreuzigung.“ (Quelle: ostern-mit-dem-osterhasen.de)
Und wieder, die heidnische Tradition zum „missionarischen Zweck“ gelassen, übernommen, uminterpretiert. Wikipedia verweist in seiner Recherche auf das „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“, das sagt doch schon alles. Bringen wir es auf den Punkt: Die Menschen bleiben einfach bei ihrem Götzendienst mit allem drum und dran, sagen aber seit dem Mittelalter, das sei jetzt „Gottes“-dienst. Ob es Gott gefällt?
Dasselbe gilt natürlich für den Hasen. Wo der herkommt, kann uns schon fast egal sein, kommt er doch ganz offensichtlich nicht aus der Bibel. Aber auch hier soll wieder ein Zitat dienen:
„Wo kommt der Osterhase her? Das ist leider nicht so ganz klar. Eine mögliche Erklärung besagt, daß der Hase das Symbol der Fruchtbarkeitsgöttin Eostre war. Da der Hase sich gerne so rapide vermehrt, lag die Verbindung ja schon irgendwie nahe. Und da Ostara, das Fest der Eostre, im Frühling gefeiert wird und mit der Christianisierung zu Ostern wurde, bot sich der Hase als Oster-Symbolik auch irgendwie an. Da wurde der Hase mehr oder minder von der christlichen Kirche in die ganze Geschichte und Mythologie um Ostern herum hineinintegriert. Es gibt genügend Beispiele in der Kunst und Architektur aus der Antike, in welchem der Hase als Sinnbild von Leben und Wiedergeburt gilt. Auch hier machte sich die Kirche bisherige Ikonographie zunutze und setzte ab dem späten Mittelalter und danach den Hasen zu Ostern als Sinnbild für die Wiederauferstehung Christi ein.“ (Quelle: ebenda)
Der Hase als Sinnbild für die Auferstehung, da kräuseln sich dem Christen die Fußnägel. Beide, Hase und Ei, wurden als Fruchtbarkeitssymbole hineingenommen in den christlichen Gottesdienst. Das kann doch nicht richtig sein und wird Gott nicht gefallen.
Wozu feiern wir eigentlich christliche Feste?
Wir feiern, weil wir (1) Gott die Ehre geben und (2) uns an seine Taten erinnern.
Jedem Fest liegt ein inhaltsvolles, geschichtliches Ereignis zugrunde und nicht nur das, wir sollen uns daran erinnern und alljährlich in der Familie davon erzählen. (2. Mose 12:26f.) Kein Wunder, wenn heute unsere Kinder den Herrn Jesus nicht mehr lieb gewinnen. Wie sollen sie ihn kennenlernen, wenn wir ihnen nicht von seiner Liebe erzählen, sondern stattdessen lustige, bunte Eier vor die Nase halten? Wen oder was feiern wir, das Lamm Gottes oder einen Hasenbraten Satans? Jeder Christ sollte sich darüber Gedanken machen und sich nicht nur fragen, was die jeweiligen Bräuche „mir bedeuten“, sondern was sie „Gott bedeuten“. Wenn wir offensichtlichen Götzendienst zum Gottesdienst umfunktionieren, wird Gott diesen Dienst nicht annehmen, im Gegenteil. Wo dienen Hase und Ei der Ehre Gottes?
Wie also sollen wir nun »Ostern« feiern? Zunächst zum Begriff: Es ist doch interessant, dass in Ländern wie China und Korea ganz offiziell der »Auferstehungstag« gefeiert wird. Warum nicht auch in Deutschland? Warum sagt man nicht gerade heraus, was man eigentlich feiern will? Zum zweiten zu den Bräuchen: Fegen wir die Hasen und Eier vom Tisch und essen ein Lamm. Vor oder nach dem Essen wird aus der Bibel vorgelesen und erklärt, was Gott in Ägypten für Israel tat und dass Jesus Christus, das Lamm Gottes, die Erfüllung dieses Passah ist – für uns ganz persönlich. Und wer mit den Kindern dann noch etwas spielen möchte, kann gerne die Bälle, Würfel, Karten aus dem Schrank holen oder sich sonst irgendetwas einfallen lassen. Das Ei gibt es zum Frühstück, bitte ohne Farbe und Symbolik. Eigentlich ganz einfach.
Frohe Ostern!
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Zum Schluss noch zwei Bibelstellen zum Thema:
„Und reißt ihre Altäre um und zerbrecht ihre Gedenksteine und verbrennt ihre Aschera-Standbilder mit Feuer und zerschlagt die geschnitzten Bilder ihrer Götter und rottet ihren Namen aus von jener Stätte. Ihr sollt dem Herrn, eurem Gott, nicht auf diese Weise dienen.“
– 5. Mose 12:3-4
„Ihr aber sollt meine Satzungen und Rechtsbestimmungen halten und keinen dieser Greuel verüben, weder der Einheimische noch der Fremdling, der in eurer Mitte wohnt – denn alle diese Greuel haben die Leute dieses Landes getan, die vor euch waren, so daß das Land verunreinigt worden ist – , damit euch nun das Land nicht ausspeie, wenn ihr es verunreinigt, wie es die Heiden ausgespieen hat, die vor euch gewesen sind. Denn jeder, der einen dieser Greuel tut — die Seelen, die dergleichen verüben, sollen ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes. So haltet denn meine Verordnungen, daß ihr keinen von den greulichen Gebräuchen übt, die man vor euch geübt hat, und euch nicht durch sie verunreinigt. Ich, der Herr, bin euer Gott!“
– 3. Mose 18:26-30
[Es kursiert im Internet noch eine weitere Erklärung für „Ostern, Hase und Ei“, die bis auf die Zeit Nimrods zurückgeht und sich auf die Götzen-Göttin „Ischtar“ bzw. „Astarte“ bezieht. (1. Mose 10:8-10; Richter 2:13) Andere widersprechen, wir sind auch skeptisch und verfolgen das nicht weiter. Tatsache ist, dass „Ostern, Hase und Ei“ heidnischen Ursprungs sind und später – aus pragmatisch-missionarischen Gründen – christianisiert wurden.]
Bild oben links: Göttin ‚Ostara‘ mit Hase im Hintergrund, von Johannes Gehrts