Vor kurzem kam in einem Seminar die Frage auf: “Warum lässt es Gott bei einem Teil seiner Gemeinde zu, dass sie verfolgt wird?“ „Damit der andere Teil der Gemeinde Jesu erkennt, wie wahres Christentum aussieht”, antworte jemand.
Hinter dieser Übertreibung verbirgt sich eine wichtige und vielleicht unentdeckte Wahrheit. Verfolgte Christen können für andere Christen ein lebendiges Beispiel sein, damit sie in ihrem Glauben wieder erweckt werden, besonders für die Christen in der westlichen Welt. Ihr Glaube kann buchstäblich unseren Glauben verändern. Wie ein chinesischer Pastor einmal zu einem Open-Doors-Mitarbeiter sagte: „Du hast mich gesegnet, indem du mir die Bibel gebracht hast. Nun, lass mich dich segnen, indem ich dir zeige, wie wir die Bibel lesen.“ Verfolgte Christen sind voll von Einsicht und Verständnis über Gott, sei es das Wort, das Gebet und viele andere Aspekte von Jüngerschaft. Doch unser Dienst gegenüber der verfolgten Gemeinde sollte sich nicht darin erschöpfen, dass wir sie mit den äußerlichen Mitteln versorgen. Wir haben eine Verantwortung, ihnen zuzuhören und von ihnen zu lernen.
Und wer weiß, könnte es nicht sein, dass eine Begegnung mit der Verfolgten Gemeinde notwendig ist, um ein ausgewogenes Leben als Christ in der westlichen Welt zu führen?
Ein Pastor einer sehr großen Gemeinde kam im Jahr 2002 von einem Besuch nach China zurück und sagte: „Nie wieder werde ich einfach davon ausgehen, dass, was meine christliche Kultur mich lehrte, wahr ist, wenn sie sagt, dass persönlicher Friede und Reichtum mit dem Wohlgefallen Gottes gleichzusetzen sind, denn ich habe große Heilige gesehen, die in fortwährenden Problemen und großer Armut lebten, aber dennoch war Gott mit ihnen.“
Natürlich veranschaulichen nicht alle Verfolgten ein vorbildliches christliches Leben. Manche neigen in ihrer Unwissenheit zu Extremen. Manche sehnen sich mit unangebrachtem Eifer nach dem Martyrium. Einige schließen Kompromisse und versagen darin, ein Zeugnis von der Kraft des Evangeliums zu sein. Verfolgte Christen können viel von den Christen der westlichen Welt lernen, genau so wie wir viel von ihnen lernen können. Nichtsdestotrotz, mit etwas Unterscheidungsfähigkeit können wir vieles durch eine Begegnung mit den Verfolgten in unser eigenes geistliches Leben integrieren.
Die folgenden Artikel sind alle kurz gehalten und anonym. Jeder zeigt einen Grund, warum ein Christ aus der westlichen Welt spürte, dass eine Begegnung mit der Verfolgten Kirche für seinen Glauben wichtig war. Manchmal waren die Gründe tiefgründig. Manchmal waren es einfach persönliche Gründe. Einige sind auch wunderlich. Aber sie sind Teil einer Reihe von soliden Zeugnissen, die den Gewinn eines Dienstes an den Verfolgten aufzeigen. Es ist ein spannender Weg in zwei Richtungen.
Open Doors glaubt, dass wir uns nicht damit zufrieden geben sollten, eine Anzahl von westlichen Christen zu bitten den Verfolgten beizustehen. Wir möchten allen westlichen Christen sagen und zurufen, dass eine Begegnung mit den Verfolgten ihren Glauben belebt. Wir hoffen, dass diese Zeugnisse dies bewirken.
Alle Beiträge zum Thema:
- Begegnung mit den Verfolgten: Leistung oder Opfer?
- Begegnung mit den Verfolgten: Aufhören sich zu beklagen
- Begegnung mit den Verfolgten: Wie kam die Bibel zu uns?
- Begegnung mit den Verfolgten: Hoffnung in schwierigen Zeiten
- Begegnung mit den Verfolgten: Kampf für Religionsfreiheit
- Begegnung mit den Verfolgten: Die Bibel mit ihren Augen lesen
- Begegnung mit den Verfolgten: Der Tod verliert seinen Stachel
- Begegnung mit den Verfolgten: Einfachen Glauben haben
- Begegnung mit den Verfolgten: Gastfreundschaft lernen
- Begegnung mit den Verfolgten: Die Schönheit des Geheimnisses
- Begegnung mit den Verfolgten: Aufwachen für den Kampf
- Begegnung mit den Verfolgten: Hindernisse als Instrumente
Quelle: Open Doors // Bild: Logo Open Doors